Verschleppt, zugrunde gerichtet, ermordet

Zwangsarbeit war im faschistischen Deutschland allgegenwärtig. In zahlreichen Orten Mittelhessens litten Tausende von Frauen und Männern aus besetzten Ländern unter unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen zum. Von den über sechshundert Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die in Hadamar umgebracht wurden, weil sie nicht mehr arbeitsfähig waren, kamen nach aktuellen Forschungen fast fünfzig aus der Region Gießen/Wetzlar, mehr als zwanzig wurden in anderen Lagern ermordet. Heute erinnert an den Orten ihres Leidens kaum mehr etwas an ihr Schicksal. Die letzten noch vorhandenen Spuren dieses verdrängten NS-Verbrechens sind heute dem Verfall preisgegeben, falls wir Nachgeborenen dies nicht verhindern.

Dieter Bender stellt in seinem Vortrag den aktuellen Stand der Recherchen vor und macht eine Bestandsaufnahme der Spuren der Erinnerung. Er war 2012 Mitinitiator der Initiative Stolpersteine in Wettenberg und hat verschiedene Dokumentationen zum Thema veröffentlicht.

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