Osteuropa 1968, 1989 – und heute

Vortrag von Peter Chroust

Samstag, 16. März 2019 - 15:00

Auch in der im letzten Jahr kaum mehr zu übersehenden Zahl von Publikationen und Diskussionen zu »1968« fehlte weitgehend ein wichtiges Thema: das Jahr 1968 in Osteuropa. Der vor allem auf Westeuropa und die USA fokussierte Blick übersah zumeist die andere, jeweils ganz eigene und nicht minder dramatische Entwicklung in den Ländern »hinter dem Eisernen Vorhang«.

Das begonnene neue Jubiläumsjahr wird in einem noch gesteigerten Ausmaß von Feiern, Dokumentationen und Diskussionen vor allem an den Zusammenbruch der DDR erinnern. Doch 1989 erlebten auch die Menschen in den anderen Ländern des »Warschauer Paktes« eine dramatische Veränderung der politischen Verhältnisse – bis hinein in die eigene Biografie. Für die bundesdeutsche Öffentlichkeit fand schon damals der Systemumbruch in Osteuropa im Schatten der wiedererlangten »Einheit« statt.

Die in letzter Zeit innerhalb der EU wieder deutlich werdende Spaltung in West- und Osteuropa, Konflikte zwischen »Brüssel« und den widerspenstigen »Visegrád-Staaten« (Polen, Tschechische Republik, Slowakei und Ungarn) und schließlich die umstrittene aktuelle EU-Ratspräsidentschaft Rumäniens sind Gründe genug, sich Osteuropa zuzuwenden. Nach einer Einführung zu historischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden der osteuropäischen Länder wird der Vortrag die wichtigsten Stationen von »1968« und »1989« nachzeichnen und mit einem Blick auf die aktuelle Situation verknüpfen – jeweils mit zeitgenössischen Dokumenten.

  • Dr. Peter Chroust (geb. 1951 in Wien), Politikwissenschaftler und Pädagoge.
  • Forschungen und Publikationen vor allem zur deutschen Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte 1918 – 1968.
  • Aufenthalte in Rumänien seit 1965 – zunächst im Rahmen von Verwandtenbesuchen, 1980 und 1982 journalistische und ethnomusikologische Recherchen, 2007-2010 Referent auf Tagungen des Rumänischen Kulturinstituts in Wien, 2009 Archivrecherchen und Vorträge in Rumänien, 2018 Referent auf einem internationalen Kongress an der Central European University Budapest (sog. »Soros-Universität«) über Migration und Grenzen sowie Recherchen am »Open Society Archive« (ebenfalls Teil der Soros-Stiftung) in Budapest.
Schlagworte: