200 Jahre Karl Marx (ursprünglicher Titel Marxte noch mal?!)
Der Georg-Büchner-Club will sich Karl Marx und seiner Familie aus der Perspektive des Hausmädchens, also mit einem Blick 'von unten', nähern. Frau von Westphalen, die Mutter von Marx‘ Frau Jenny, hatte Helene Demuth, genannt Lenchen ihrer Tochter nach Brüssel nachgeschickt, damit sie sich um die stetig wachsende Familie kümmere und ihre Tochter unterstütze. Das Wort Aufopferung reicht nicht aus, um das auszudrücken, was Lenchen den Marx‘ und ihren Kindern gegeben hat. Und dann hat Karl Marx dem Hausmädchen auch noch ein Kind gemacht. Im Juni 1851 bringt Lenchen einen Jungen zur Welt, den sie Henry Frederick Demuth nennt und in Pflege geben muss, weil er bei den Marxens nicht bleiben kann. Es durfte nicht darüber geredet werden, weil die Existenz eines mit der Haushälterin gezeugten unehelichen Kindes nicht zum Bild eines heroischen Kommunistenführers passte. Die Existenz von Frederick wird zum gut gehüteten Familiengeheimnis, das Friedrich Engels, der nach außen hin die Vaterschaft übernommen hatte, erst kurz vor seinem Tod lüftete.
Dem Filmemacher und Publizisten Klaus Gietinger ist ein sehenswerter Film zu diesem Thema gelungen. Er heißt »Lenchen Demuth und Karl Marx« und wird zu Beginn unserer Veranstaltung gezeigt. Im Anschluss wird Heinrich Brinkmann eine kurze Einführung in das Werk von Karl Marx geben. Dann soll viel Zeit für die Diskussion bleiben.