Umsonstzug will »Ausrufezeichen gegen Massenproduktion, Ressourcenverbrauch, Reichtumsgefälle, Wegwerfen und Konsumstress« setzen
Zum 3. Mal findet in Gießen der Umsonstzug statt. Er wendet sich gegen »das immer größere Gefälle zwischen Arm und Reich und die ständige Jagd nach Profit«.
Auf dem Umzug sollen Essen, Kleidung und andere Dinge frei verteilt werden. Wer etwas zu verschenken hat, kann es mitbringen und verteilen oder auf den mitgeführten Wagen auslegen. »Reichlich sollen auch Musik, Theater, Tanz, nette Gespräche, Angebote für Weiterbildung und Beratung verschenkt werden«. Es gibt Informationen zu weiteren »Angeboten des Schenkens und Verschenkens«, unter anderem zu der »Fairteilung von geretteten Lebensmitteln« in Gießen, den Umsonstladen sowie Fahrrad- und Bastelwerkstätten.
Die Organisator*innen möchten »ein starkes Ausrufezeichen gegen Massenproduktion, Ressourcenverbrauch, Reichtumsgefälle, Wegwerfen und Konsumstress setzen«. Sie wollen »nicht die Brotkrümel besser verteilen, die von den Tischen der Reichen und Mächtigen fallen, sondern die Tischsitten ändern.« In Redebeiträgen soll »eine klare Kritik an den Machtverhältnissen und der Art des Wirtschaftens formulieren«. Sie verlangen die Änderung des § 242 StGB, nach dem das Containern oder Mülltauchen als Diebstahl verfolgt werden kann.
Ein Soundmobil für spontane Beiträge und kurze Lesungen steht zur Verfügung. »Wir freuen uns auch über Straßentheater oder andere Performances, die den Pfingstsamstag-Umsonstzug noch vielfältiger machen, eurer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt«, heißt es in dem Aufruf.