Teil 1 (15 bis 17 Uhr): Vortrag von Werner Abel und Enrico Hilbert über ihr zweibändiges Lexikon der deutschen Spanienkämpfer. Teil 2 (18 Uhr): Film Ein Volk in Waffen – un pueblo en armas. Fimbegleitung: Andreas W. Hohmann, Verlag AV.
»Sie werden nicht durchkommen«. Deutsche an der Seite der Spanischen Republik.
Als im Juli 1936 in Spanien reaktionäre Generäle gegen die aus den Wahlen vom 16. Februar siegreich hervorgegangene Volksfront-Regierung putschten, eilten tausende ausländischer Freiwilliger der bedrängten Republik zu Hilfe. Unter ihnen waren auch ca. 3.500 Männer und Frauen aus Deutschland. Andere Deutsche unterstützten diejenigen, die die soziale Revolution in Spanien vorantreiben wollten. Trotz aller Differenzen hatten sie ein gemeinsames Ziel: Den Kampf gegen die Bedrohung Europas durch den Faschismus.
Das zweibändige Lexikon von Werner Abel und Enrico Hilbert versucht, möglichst alle Deutschen zu erfassen, die in diesen Jahren in Spanien gekämpft, gearbeitet oder als Künstler, Schriftsteller und Journalisten ihren Beitrag für die Republik geleistet haben. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zeit in Spanien, also zu welcher Zeit, in welcher Einheit, mit welchem Rang die betreffende Person dort gekämpft hat. Erwähnt werden aber auch, so weit das möglich ist, persönliche Elemente wie Ausbildung, Zugehörigkeit zu Parteien und Organisationen, politisches Engagement, Stationen und Schicksale nach dem Bürgerkrieg, Teilnahme an den antifaschistischen Kämpfen des 2. Weltkriegs sowie politische und berufliche Positionen im Nachkriegsdeutschland und in der DDR, der BRD und im Ausland. Der Band enthält die Namen von ca. 4.500 Personen. (Verlagsinformation)
Werner Abel & Enrico Hilbert
„Sie werden nicht durchkommen“
Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution
unter Mitarbeit von Harald Wittstock, Friedrich Villis und Dieter Nelles
Verlag Edition AV
Es ist allgemein bekannt, dass über die soziale Revolution und den Bürgerkrieg in Spanien mehr Bücher geschrieben wurden als über den 2. Weltkrieg. Weniger bekannt ist die extreme Produktivität, welche die Kollektivierung der Filmindustrie nach dem 23. Juli 1936 entfaltete, als die vorwiegend in der anarchistischen Gewerkschaft CNT-FAI organisierten, spanischen Arbeiter das Privateigentum an Produktionsmitteln abschafften. Allein in Madrid und Barcelona wurden in den 10 Monaten zwischen Juli 1936 und Mai 1937 über 80 vorwiegend dokumentarische Filme hergestellt.
Der »blutige Mai 1937« beendete diese Phase, als die stalinistische Repression in den Straßen tobte und – neben vielen anderen Errungenschaften der sozialen Revolution – auch die Selbstverwaltung der Betriebe durch die Arbeiter wieder zurückgenommen wurde. Die CNT fuhr zwar noch bis 1939 mit der Filmproduktion fort, konnte jedoch kein annähernd hohes Niveau mehr erreichen wie zu den Zeiten, als sich die Filmindustrie in Selbstverwaltung durch die Arbeiter befand. In dieser Zeit entstanden die Aufnahmen zu diesem Film, die auch in vielen anderen Filmdokumenten dieser Zeit zu sehen sind.
Un pueblo en armas erschien zuerst 1937 in den USA unter dem Titel Fury over Spain. Das europäische Material lagerte über 30 Jahre in Paris und wurde 1971, als sich das Ende der Franco-Ära abzeichnete, in Italien als 16mm-Streifen realisiert. Un pueblo en armas unterscheidet sich von vielen anderen dieser Filmproduktionen, wie z. B. The Will of a People (USA 1939), indem er weniger die Details des Krieges als mehr die soziale Revolution in den Vordergrund stellt. Er ist damit auch eine authentische Vorlage Land and Freedom (GB 1995) von für Ken Loach. (Verlagsinformation)
Der Film wird begleitet von Dr. Andreas W. Hohmann vom Verlag Edition AV, Lich.
Ein Volk in Waffen
un pueblo en armas
Soziale Revolution in Spanien 1936–1939
47 min | sw | deutsch synchron. & katalanisch
Deutsche Bearbeitung 1986 / 2008
Produktion: SINDICATO de la INDÚSTRIA del ESPECTÁCULO BARCELONA, www.cnt.es
Übersetzung: Cinta Chavarria y Espuny, Werner Schultheiß
Transkription: http://idee-berlin.org/upea
Synchronisation und Betamax-Mastering Medienwerkstatt Nürnberg, 1986
Die Veranstaltung wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.