Marxte noch mal?!

200 Jahre Karl Marx

Samstag, 26. Mai 2018 - 15:00

Am 5. Mai 2018 wäre Karl Marx 200 geworden. Viele feiern ihn als großen Denker, einen der größten vielleicht, aber als einen, der uns heute nichts mehr zu sagen hat; sie behandeln ihn als »toten Hund«. Andere rühmen seine Krisentheorie, verwerfen aber seine politischen Schlussfolgerungen. Wieder andere versuchen, die von ihm und Engels inspirierte »wirkliche Bewegung«, den Kommunismus, für Realsozialismus, Gräueltaten und Gulag verantwortlich zu machen. Sie brandmarken damit jede Sehnsucht nach einer anderen, nicht-kapitalistischen Zukunft als gefährlich. Zum Marxismus gehört es, dass die von Marx entwickelte Methode auf den Marxismus selbst angewendet werden und seine Theorie im historisch-gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden muss. Und selbstverständlich bedarf es einer kritischen (Selbst-)Reflexion der sich auf Marx berufenden Praxis, aber auch ihrer kritischen Rückgewinnung, einer Wiederaneignung seines Denkens und Handelns für eine radikale Perspektive der Befreiung. Als Kompass für das Einfache, das so schwer zu machen ist, für eine Praxis, deren Maxime es ist, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«.

Die Veranstaltung, moderiert von Petra Goldack, beginnt mit einem bisher wenig bekannten längeren Filmbeitrag, an den sich eine von Heinrich Brinkmann eingeleitete Diskussion anschließt.

Wer mehr rund um den Geburtstag lesen und erfahren will, dem seien empfohlen: www.karl-marx-ausstellung.de und www.marx200.org sowie www.fes.de/marx2018/.

Schlagworte: